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Der Ablauf einer Stillen Beisetzung

Respektvoller Abschied in aller Stille
Eine stille Beisetzung ist eine besondere Form der Bestattung, bei der die Zere­monie im engsten Kreis oder ganz ohne Anteilnahme von Trauergästen statt­finden kann. Sie steht für einen würde­vollen und diskreten Abschied, der ins­besondere von Personen gewünscht wird, die Ruhe und Einfachheit schätzen oder aus persönlichen Gründen auf eine große Trauerfeier verzichten möchten.

Vorbereitung der stillen Beisetzung

Beratung der Ange­hö­ri­gen durch den Bestatter

Wir beraten Sie als An­gehörige über die Möglichkeiten der Be­stat­tungs­art. Häufig wird die Urnen­beisetzung gewählt, doch auch eine stille Erd­be­stattung ist möglich. Wünsche der ver­stor­be­nen Person, wie eine ano­nyme Beisetzung oder die Auswahl der Grab­stätte, werden selbst­ver­ständ­lich berücksichtigt.

Abstimmung mit der Friedhofsverwaltung

Im nächsten Schritt muss die Fried­hofsverwaltung infor­miert werden. Die Forma­li­tä­ten, wie die Be­an­tra­gung einer Grabstelle, das Aus­stel­len der Ster­be­urkun­de und die Fest­legung des Bei­set­zungs­termins, werden in enger Ab­stim­mung mit dem Bestat­tungs­institut erledigt.

Der Ablauf am Tag der stillen Beerdigung
ohne Pfarrer und Redner

Am Tag der Beisetzung versammelt sich, wenn überhaupt, die Trauergesellschaft am Fried­hof. Häufig findet die Bei­set­zung sogar ganz ohne Begleitung statt. Das Be­stat­tungs­perso­nal bringt die Urne oder den Sarg an die aus­ge­wählte Grabstätte.

  • Keine Trauerrede oder musikalische Umrahmung
    Es gibt keine offizielle Trauerrede oder musikalische Umrahmung. Lediglich der Gang zur Grabstelle oder die Übergabe der Urne kann durch einen Musi­ker (z.B. Trompete) begleitet werden. Nur nach Zu­stim­mung und Absprache mit dem Friedhof kann der Weg zur Grab­stelle sowie die Übergabe der Urne in die Erde musikalisch begleitet werden.
  • Stille Verabschiedung
    Nach einer kurzen Verabschiedung – oft ohne Worte, nur in Gedanken – wird die Urne oder der Sarg in die Erde gelassen. Auf Wunsch kann ein stilles Ge­bet ge­sprochen oder ein letzter Blumenstrauß niedergelegt werden. Die At­mo­sphäre ist geprägt von Ruhe, Würde und Diskretion. Pietät steht stets im Vordergrund.
  • Inviduelle Abschiednahme
    Die Angehörigen verabschieden sich auf ihre ganz persönliche Weise. Manche verlassen nach der Be­erdi­gung direkt den Friedhof, andere verweilen noch einen Moment im Stillen an der Grabstätte.

Nach der stillen Beerdigung

Abschiedsfeier im Anschluss

Auf eine größere Trauerfeier oder einen Leichenschmaus wird meist verzichtet. Viele Familien gestalten das Geden­ken indi­vi­duell zuhause oder im kleinen Kreis, etwa mit einer Kerze oder einem Foto des ver­stor­benen Menschen. Die Trauer findet ganz privat und in vertrauter Um­gebung statt.

Pflege der Grabstelle

Die Grabstelle bei einer stillen Be­stat­tung ist meistens ano­nym oder wird je nach Fried­hof - wenn über­haupt - nur mit einer schlichten Na­mens­tafel ge­kenn­zeich­net. Häufig handelt es sich um Gemein­schafts­gräber, die von der Fried­hofs­ver­wal­tung gepflegt werden. Die An­ge­hö­ri­gen werden von der Grab­pfle­ge ent­lastet und können sich, wenn ge­wünscht, in aller Stille erinnern.

Warum entscheiden sich immer mehr Menschen für eine stille Beisetzung?

Der Wunsch nach einer stillen Beisetzung basiert oft auf dem Bedürfnis nach Ruhe und Be­schei­denheit. Für Menschen ohne große Verwandtschaft oder enge soziale Bindungen kann diese Be­stat­tungs­form eine würdige Lösung sein.

Auch finanzielle Überlegungen spielen mitunter eine Rolle, denn die Kosten für eine stille Beisetzung sind häufig gerin­ger als bei einer traditionellen Bestattung mit Trauer­feier.

Die Entscheidung für eine stille Bei­set­zung sollte respektiert werden und ist ein Aus­druck von Individualität. Sie bietet die Möglichkeit, Abschied in einer sehr persön­lichen und geschützten Atmosphäre zu nehmen.

Vorteile und Heraus­forderungen des stillen Abschiedes

Vorteile dieser Bestattungsform sind:
  • Diskretion
  • Entlastung der Angehörigen
  • Möglichkeit, in aller Ruhe zu trauern
Die fehlende öffentliche Trauerfeier kann jedoch für einige Hinterbliebene auch eine Herausforderung darstellen, denn
  • der gemeinsame Abschied und Trost in der Gemeinschaft fehlen.
Für viele Menschen steht die Würde und der stille Respekt im Vordergrund. Die stille Beisetzung wird als Ausdruck eines Lebensstils verstanden, der sich durch Schlicht­heit und Authentizität aus­zeichnet.

Stille Beisetzung: Ein würdevoller Abschied in persönlicher Atmosphäre

Die stille Beisetzung ist ein würdevoller und ruhiger Weg des Abschieds. Sie stellt die in­di­viduellen Wünsche des ver­stor­be­nen Menschen und der Angehörigen in den Mit­tel­punkt und schafft Raum für eine private, persönliche Trauer.

Mit diskretem Ablauf und ohne öffent­liche Aufmerksamkeit bietet diese Be­stat­tungs­form eine Alternative zur tra­di­tionellen Trauerfeier und rückt die Stille
und den Respekt in den Vordergrund.

Sie haben Fragen zur stillen Beisetzung?

Wir beraten Sie gern zu den Möglich­keiten einer stillen Beerdigung und begleiten Sie auf diesem Weg des Abschieds.